Denkmäler in der Gemeinde Bruck
Das Brunnendenkmal in Alxing
Das Wasser hatte für die Menschen immer schon eine außergewöhnliche Bedeutung, es war Grundlage für das Leben von Mensch und Tier. So entstanden auch nur dort Ansiedlungen, wo es Wasser gab. An das Wasser zu gelangen war jedoch häufig nur mit großem Aufwand möglich.
Man musste tiefe Brunnen graben oder kilometerlange Leitungen verlegen, starke Pumpen einsetzen oder den Pumpenschwengel mehrmals täglich selbst in Bewegung setzen.
Das alles war äußerst mühsam. Man kann sich deshalb gut vorstellen, was es für die Menschen vor 100 Jahren bedeutete, das Wasser ohne jede Anstrengung aus einem Wasserhahn zu erhalten.
In Alxing kam es zu dieser Erleichterung der täglichen Arbeit 1892, als die Wasserleitung gebaut wurde. Dazu wurde ein Bauausschuss unter dem Vorsitz des damaligen Wimmerbauern Karl Spagl ins Leben gerufen. Das Quellgebiet für das Alxinger Wasser fand man auf der gegenüber liegenden Seite des Moosachtales ganz in der Nähe von Schlipfhausen. Dort gibt es auch heute noch eine sehr wasserreiche Quelle. Von dort verlegte man eine über zwei Kilometer lange Leitung quer über das Brucker Moos. Mit einer Hochdruckturbine wurde das Wasser in den Hochbehälter auf den östlich von Alxing gelegenen Koppenberg gepumpt. Dabei war ein Höhenunterschied von 60 Metern zu überwinden. Von hier aus wurden alle Anwesen in Alxing mit Wasser versorgt.
Die den Wasserleitungsbau ausführende Firma errichtete anlässlich dieser „Wohltat“ ein Denkmal, auf dem folgender Text zu lesen ist:
Wasserleitung Alxing erbaut 1892.Unter der wohlwollenden Beihilfe des Herrn Reg.Rats Wagner k.Bez. Amtmann Ebersberg.
Mitglieder des Bauausschusses waren: Baumgartner Bürgerm., Carl Spagl, Ökonom,
Marc Mayer, Gastwirh, B. Dennhauser, Ökonom.
Ausführende Firma: Ludwig Theod. Mayer & Co, Inh. Dietz & Niederwieser, München.
Früher stand dieses Denkmal vor dem alten Feuerwehrhaus, heute hat es seinen Platz beim „Zehetmoar“ direkt neben der Kapelle.
Das Brucker Kriegerdenkmal
Dieses Denkmal wurde nach dem 1.Weltkrieg errichtet zum Gedenken der im Feld gefallenen oder vermissten Soldaten von Bruck. Aus einem alten Foto geht hervor, dass es früher ein ganz anderes Aussehen hatte. Am oberen Ende der Steinsäule war ein kleines Podest und darauf kniete ein Soldat in aufrechter Haltung, eine Waffe in der Hand. Nach dem 2.Weltkrieg musste dieses Kriegerdenkmal auf Befehl der Amerikaner verändert werden, die Darstellung war ihnen zu kriegerisch. So musste der Soldat von seinem Sockel herab, mit den Trümmern wurde angeblich an der Moosach ein Loch aufgefüllt. Geblieben davon ist ein schlichtes Mahnmal mit der Aufschrift: „Ihre Namen sind in den Himmel geschrieben“. Im Wechsel mit Alxing findet hier alle zwei Jahre die Gedenkfeier an die Toten der beiden Weltkriege statt.
Das Demmel-Marterl
Wenn man von Taglaching nach Grafing fährt, dann kommt man am Betonwerk Demmel vorbei.
Kurz hinter dem Betonwerk steht ein Marterl aus Tuffstein, das an einen tragischen Unfall erinnert. Die Inschrift sagt uns, dass hier in der Nähe der noch nicht ganz 30-jährige Wagnerbauersohn Anton Demmel ums Leben kam, er wurde von einer Wiesenwalze überrollt.
Über der Inschrift ist in einem Medaillon sein Bild zu sehen. Darüber steht ein kleines Häuschen mit einer Grotte aus Tropftuffstein. In dieser sieht man die Muttergottes mit ihrem Sohn, den sie gerade tröstet. So soll diese Darstellung allen, die von einem Unglück betroffen sind, Trost spenden.
Der Brückenheilige Johannes Nepomuk
Dorf auswärts auf der linken Seite der Moosachbrücke steht die Figur des Brückenheiligen Johannes Nepomuk. Dieser erlitt den Märtyrertod in Prag. König Wenzel IV. ließ ihn von einer Brücke in die Moldau stürzen und ertränken. Die Legende sagt, dass der recht eifersüchtige und misstrauische König von ihm verlangte, ihm zu erzählen, was seine Frau in der Beichte gesagt habe. Joh. Nepomuk verriet jedoch das Beichtgeheimnis nicht und musste deshalb so grausam sterben. Auf diese Weise wurde er zum Brückenheiligen und zum Patron der Schiffer, Müller und auch der Priester.
Dieses Denkmal wurde im Jahre 1924 nach der Beendigung der Brucker Mooskultivierung vom Kulturbauamt München hier aufgestellt. Der damalige Pfarrer Kaspar Wurfbaum, der auch Herr des Pfarrgutes Bruck war, hatte diese Trockenlegung als Mitglied der Moosgenossenschaft maßgeblich vorangetrieben, u.a. auch deshalb, weil viele Pfarrgründe davon profitierten. Unter der Leitung des Kulturbauamtes München wurde diese bisher größte Entwässerungsmaßnahme, bei der die Moosach ein neues Bachbett erhielt, durchgeführt.
Die Schafflersäule bei Nebelberg
Diese Säule steht, wenn man von Bruck nach Wildenholzen geht, dort, wo die Straße nach Nebelberg abzweigt. Sie ist aus Tuffstein und weist, wie die in diesen Stein eingemeißelte Jahreszahl 1739 aufzeigt, auf ein sehr hohes Alter hin. In den Kopf der Säule sind vier Aussparrungen für Bildtafeln. Die jetzt dort vorhandenen Bildtafeln sind nicht die Originale, sondern sie wurden erst vor einigen Jahren von einem Gönner erneuert. Die Motive dieser vier Bilder sind die Muttergottes mit Kind, der heilige Florian, der heilige Leonhard und der gekreuzigte Heiland. Diese Säule trägt den Namen Schafflersäule, das bedeutet , dass es mit Sicherheit eine Verbindung mit dem Schafflerhof in Nebelberg gibt. Leider ist das Wissen über diesen Hintergrund verloren gegangen. Dieses Vergessen geschieht dann ziemlich häufig, wenn es zu einem Besitzerwechsel kam. Nachdem die alte Geschichte ja nichts mit dem neuen Besitzer zu tun hat , gab es auch zum Marterl keinen Bezug mehr. Eine mögliche Deutung ist, dass es sich hier um ein mittelalterliches Sühnezeichen handelt, das auf Grund einer Freveltat vom Täter als Sühne und zum Gedenken an das Opfer gesetzt werden musste. Aber wie gesagt, sicher ist das nicht und so betrachten wir es als Spekulation.
Die Esche beim Alxinger Wirt
Dieser Baum wurde vom Ebersberger Landratsamt auf Grund seiner Größe und Mächtigkeit in die Liste der Naturdenkmale des Landkreises aufgenommen. Jetzt zeigen sich an diesem ca. 150 Jahre alten Baum deutliche Anzeichen von Schäden oder Altersschwäche. An diesem Zustand könnte auch der Kanalbau mitschuldig sein, als beim Ausheben der Schächte ein Teil seiner Wurzeln abgerissen wurde. Der Saftstrom wird immer schwächer und gelangt nicht mehr in alle Äste, so dass diese absterben und „dürr“ d.h. ohne Laub sind. Vielleicht kann sich der Baum in den nächsten Jahren wieder erholen. Wenn jedoch der natürliche Altersprozess einsetzt, dann sollte man das auch hinnehmen und nicht mehr lange daran herumdoktern. Die Natur richtig verstehen bedeutet auch, ihre Gesetze, und dazu gehört auch das Absterben, zu akzeptieren.
Das Naturdenkmal „Halbtrockenrasen“ bei Taglaching
Wenn man von Taglaching Richtung Moosach fährt, kommt man nach ungefähr einem Kilometer an einen Wiesensüdhang, der vom Landratsamt Ebersberg unter dem Namen „Halbtrockenrasen bei Taglaching“ in die Liste der Naturdenkmale aufgenommen wurde. Vor noch etwa 20 Jahren war dieser Hang noch eine, wie man sagte „zwoamahdige Wiesn“, also eine Wiese, die im Jahr nur zweimal gemäht wurde. Der damalige Pächter war der „Glonner Mich“ aus Taglaching, der diese Wiese so bewirtschaftete und sie zu dem machte, dass sie so schützenswert wurde. Nachdem sie in den ersten Jahren nach der Übernahme durch den Landkreis diese Pflege nicht mehr bekam, veränderte sich die Flora und Pflanzen und Blumen, die unter Naturschutz stehen, wurden immer weniger oder verschwanden ganz. Nachdem sie wieder gemäht wurde, also die richtige Pflege erhielt, erholte sie sich wieder einigermaßen. Im Frühling und auch noch im Frühsommer kann man auf dieser Wiese eine Vielfalt von Blumen und auch Insekten und Schmetterlingen finden, wie man sie in unserer Region nur noch sehr selten antrifft.
Das Heissenmarterl bei Baumhau
Wer auf der alten Staatsstraße von Taglaching nach Moosach fährt, sieht gegenüber von Baumhau in der langen Kurve linker Hand am Waldrand kurz vor der Abzweigung nach Pullenhofen ein Tuffstein-Marterl. Lange Jahre blieb der Grund, warum dieses Marterl einst errichtet wurde, unbeantwortet. Die Vertiefung, in der einst die Votivtafel angebracht war, blieb leer. Und so konnte sich der Betrachter nur an der schönen Steinmetzarbeit der 140 cm hohen und ca. 25 cm tiefen, gut proportionierten Säule erfreuen. Seit einigen Monaten kann man auch wieder etwas über den Hintergrund, der damals zur Errichtung führte, erfahren. Eine neue Votivtafel erzählt in Wort und Bild darüber.
Man sieht im Hintergrund die Häuser von Baumhau, davor eine Kiesgrube; in dieser findet eine Explosion statt, von der ein Mann erfasst wird. Die Inschrift unter dem Bild gibt über das Geschehen nähere Auskunft, sie lautet:
„Hier in der gegenüberliegenden Kiesgrube verunglückte beim Steinsprengen am 4. Februar 1884 der Distriktswegmacher Josef Murr, Heiss von Baumhau im 32. Lebensjahr tödlich!“
Die ehemalige alte Inschrift, so steht es im Landkreisbuch, unterscheidet sich etwas von der jetzigen; früher fand man dort diese Unterschrift:
„Hier in dieser überliegenden Kiesgrube verunglückte durch Steinschießen der achtbare Josef Murr, Distriktswegmacher von Baumhau, welcher im 32. Lebensjahr plötzlich seinen Geist aufgab.“
Das Unglück geschah also vor 130 Jahren.
Man mag sich fragen, aus welchem Grunde in einer Kiesgrube Steine gesprengt wurden. Die Erklärung dafür ist folgende: Bei den Steinen handelte es sich um eine bestimmte Art, nämlich den bei uns häufig vorkommenden „Nagelstein“ (= Nagelfluhe). Dieser ist sehr hart und für den Unterbau von Wegen sehr wertvoll; er diente als Auffüllmaterial. Dazu musste man ihn jedoch zuerst zerkleinern und das geschah durch „Steinschießen“ (= Sprengen). Für diese Sprengung musste man jedoch in die oft riesigen Steine ein Sprengloch „bohren“, was mit einem langen Meißel durch Schlagen und Drehen geschah.
So schlug man Bohrlöcher bis zu einer Tiefe von 1 m, eine wahre Steinbrucharbeit. In das Bohrloch wurde zuerst das Sprengpulver gefüllt und anschließend die Zündschnur gelegt. Wenn diese zum Glimmen kam, pressierte es gewaltig. Kam man dabei in der Eile ins Stolpern, dann konnte es schon geschehen, dass einem die Gesteinsbrocken um die Ohren flogen und ein Stein, der den Kopf traf, konnte das Ende bedeuten. So oder so ähnlich könnte das Unglück auch hier passiert sein.
Dass dieses Marterl wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt wurde, haben wir Herrn Georg Bernhard aus Moosach zu verdanken. Nachdem das Marterl, das immer unansehnlicher wurde, auf seinem Waldgrundstück steht, fühlte er sich dafür verantwortlich und so wollte er diesen Zustand ändern. Er ließ von einer Kirchenmalerin eine neue Votivtafel malen, die in gekonnt naiver Weise uns jetzt wieder das Geschehnis erzählt. Wir möchten uns bei Herrn Bernhard für diese Bereicherung recht herzlich bedanken. Einen kleinen Schönheitsfehler hat das Marterl jedoch noch, es wurde mit blauer Farbe „markiert“. Vielleicht handelt es sich dabei um eine Weg- oder Grenzmarkierung. So oder so, Markierungen an Marterl sind immer unpassend und sollten so schnell wie möglich wieder entfernt werden.
Die Keltenschanze bei Pienzenau
Auf einem Waldweg, der von Pienzenau nach Osten durch in Richtung Grafing führt, kommen wir mitten auf ein Gelände, das seine Formen nicht von der Natur, sondern von Menschenhand erhielt. Wir befinden uns auf uraltem historischen Boden, der Keltenschanze. Obwohl sie von Bäumen überwachsen ist, ist ihre Form trotzdem auch heute noch gut erkennbar.
Bereits vor etwa 2500 Jahren war unser Gebiet von den Kelten bewohnt, und überall dort, wo sie sich niedergelassen haben, haben sie sich ihre Schanze gebaut. Die Schanze hier hat eine nicht ganz quadratische Form mit Seitenlängen zwischen 90 und 100 Metern. Umgeben ist sie von einem Wall mit einem Graben davor.
Der Höhenunterschied von der Grabensohle zur Oberkante des Erdwalles beträgt heute noch teilweise mehr als 2 Meter. Auf dem Damm waren zusätzlich noch hölzerne Palisaden angebracht, so dass es für einen Feind schwer war, hier einzudringen.
Ein unglaubliches Bauwerk ist es, das die damaligen Menschen mit ihren wahrlich primitiven Werkzeug geschaffen haben. Welchen Sinn hatte eine solche Anlage? Man nimmt an, dass es meist ein doppelter war. Im Falle eines feindlichen Angriffes konnten sich die Menschen, die Frauen mit ihren Kindern und auch die alten Menschen, von ihren in der Nähe liegenden Wohnhäusern hierher in ihre Fliehburg zurückziehen. Hier fanden sie Schutz. Die Verteidigung war Sache der Männer.
Fast immer wurden diese Schanzen aber auch als Kultstätten benutzt, in denen die Menschen ihre Götter verehrten und, um sie gnädig zu stimmen, ihnen auch Opfer darbrachten. Man fand in einigen Schanzen tiefe Schächte mit Knochenresten und Blutspuren, so dass man annimmt, das hier Tieropfer, vielleicht aber auch Menschenopfer dargebracht wurden. Ein leichter Schauer läuft einem da schon über den Rücken, wenn man an diesem geschichtsträchtigen Ort mitten im Wald steht und an das Leben unserer Urahnen denkt.
Das Kriegerdenkmal in Alxing
Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wurden in vielen Gemeinden von den Krieger- und Veteranenvereinen Denkmäler meist aus Stein errichtet. Man wollte damit das Andenken an die im Krieg gefallenen oder vermissten Soldaten wach halten und, nachdem sie nicht alle am Ort beerdigt sind, ihnen so die letzte Ehre erweisen.
Das Alxinger Kriegerdenkmal wurde im Jahre 1922 aus Marmor errichtet. Der auf der Erde kauernde Soldat ist Symbol für das Sterben in den beiden Weltkriegen. Es ist somit nicht nur Denkmal, sondern auch Mahnmal. Im Jahre 1995 wurde es von Grund auf renoviert. So wurden die Stufen erneuert, die Steine gesäubert und die Soldatenfigur von der unansehnlich gewordenen Kunststoffbeschichtung frei gelegt. Alljährlich im November ist in der Kirche zum Veteranenjahrtag – im Wechsel mit Bruck- ein Gedenkgottesdienst, anschließend findet an einem der beiden Denkmale eine Gedenkfeier statt. Anschließend hält der Veteranenverein seine Jahreshauptversammlung ab.
Das Marienbild von Hüttelkofen
Dieses Bild war früher an dem Transformatorenhäuschen vor Hüttelkofen angebracht und befindet sich jetzt auf dem Osterhuberhof in Hüttelkofen. Dort hängt es an der Hauswand.
Zu diesem Bild erzählt man sich folgende Geschichte:
In dem nahe gelegenen Feichten steht eine Marienkapelle mit einer spätgotischen Marienfigur. Zu dieser Madonna von Feichten kamen die Menschen aus der Umgebung, wenn sie ein besonderes Anliegen hatten und beteten zu ihr. Oft wurden diese Bitten erhört und so geschah es, dass zum Beispiel Menschen von einer unheilbaren Krankheit befreit und wieder gesund wurden. Diese wundersamen Heilungen sprachen sich schnell herum und so kamen zu dieser Kapelle immer mehr Menschen mit ihren persönlichen Anliegen. So entwickelte sich die Kapelle von Feichten zu einem Wallfahrtsort. Dem damaligen Pfarrer erschien diese Kapelle jedoch zu unansehnlich und zu klein und er fasste somit den Entschluss, die Wallfahrt in die viel größere Michaelskirche nach Alxing zu verlegen. Diese sollte jedoch nicht einfach so, sondern in einer feierlichen Prozession geschehen. Man verlud das Gnadenbild von Feichten auf einen mit vielen Blumen geschmückten Wagen, diesen sollten Pferde nach Alxing ziehen. Der Festzug verließ Feichten und auch fast schon Hüttelkofen, da kam er zum Stocken. Kurz nach Hüttelkofen befand sich ein Graben und vor diesem blieben die Pferde stehen. Man versuchte alles, sie zum Weitergehen zu bewegen, doch alle Versuche scheiterten, sie rührten sich nicht mehr vom Fleck. Die Menschen deuteten dies als Zeichen dafür, dass die Muttergottes in Feichten bleiben wollte und so machte der Zug kehrt und man brachte die Madonna wieder in ihre Kapelle zurück. Zum Andenken an diese Begebenheit malte man ein Marienbild und brachte dieses an dem Platz an, wo der Zug zum Stillstand kam.
Die Martersäule von Pullenhofen
Wenn man aus Richtung Alxing nach Pullenhofen kommt, dann steht am Ortseingang auf der linken Seite ein Stück vor dem „Frellhof“ eine aus Tuffstein gehauene Säule. Früher hatte sie einen anderen Platz, beim Ausbau der Straße musste sie weichen. Seit dem Jahre 1968 steht sie nun an dieser Stelle, nicht weit entfernt vom alten Platz. Dieses Marterl ist eine kunstvolle Steinmetzarbeit. In der oberen Hälfte sind nach allen vier Himmelsrichtungen arkadenförmige Aussparrungen, in denen sicherlich in früheren Jahren einmal Bilder waren. Die Bilder in solchen Säulen erzählten dem vorüber gehenden Wanderer fast immer, welche Bewandtnis es damit hat.
Leider erfahren wir heute von diesem Marterl nichts mehr über seine Geschichte. Es gibt aber dazu trotzdem noch zwei unterschiedliche Versionen. Eine sagt, dass dieses Marterl im Jahre 1800 errichtet wurde, als die Franzosen zur Schlacht nach Hohenlinden zogen und dabei den Ort verschonten.
Die andere besagt, dass es der Wimmerbauer zum Gedenken an eine Magd, die hier von einem Fuder Heu stürzte und dabei ums Leben kam, errichten ließ. Welche der beiden Versionen nun die richtige ist, kann heute nicht mehr festgestellt werden. Sicher ist jedoch, dass es für die Menschen damals ein wichtiger Anlass war.
Das Naturdenkmal Sommerlinde in Taglaching
In westlicher Richtung ganz nahe an der St. Georgskirche steht eine Sommerlinde, die sicher schon ein Alter von mehr als 300 Jahren hat. Mächtig, alles überragend steht sie in der Mitte des Dorfes. Die Kirche daneben schaut da richtig klein aus, und doch, die beiden zusammen bilden ein sehr harmonisches, fast ehrwürdiges Bild. Diese Ausstrahlung macht es auch aus, dass dieses Bild zu einem begehrten Motiv für Maler und Fotografen wurde.
Der Lindenbaum ist ca. 30 Meter hoch und hat einen Umfang von 5,50 Meter. Man braucht also
4 Personen, wenn man sie umfassen will. Besonders schön ist sie, wenn sie so Anfang Juni in der Blüte steht. Sie verströmt dabei ihren Duft über das ganze Dorf und lockt damit Tausende von Bienen und andere Insekten an. Trotz ihres Alters ist sie immer noch kerngesund und so wird sie noch viele Jahrzehnte auf ihr Dorf Taglaching herabschauen.
Das Pienzenauer Denkmal in Wildenholzen
Auf der Nordseite unterhalb des Burgberges steht ein Denkmal, das zu Ehren des Adelsgeschlechtes der Pienzenauer, die hier in Wildenholzen ihre Burg hatten, errichtet wurde. Auf einer Schrifttafel aus weißem Marmor steht dazu diese Erklärung:
Auf dieser Höhe stand weiland die Burg derer von Pienzenau auf Wildenholzen.
Die letzten dieses Zweiges des edlen Geschlechtes derer von Pienzenau:
Georg gestorben um das Jahr 1550 und dessen Ehefrau Afra geborene Grundinger
gestorben im Jahre 1556 begründeten mit dem Hauptteil ihres Vermögens eine Stiftung zum Nutzen und Frommen ihrer Grundholden und Nachkommen auf ewige Zeiten.
Die Geschichte stimmt, wenn auch die Jahreszahlen auf dieser Gedenktafel nicht ganz richtig sind. Georg, auch Ritter Jörg genannt, errichtete sein Testament 1549 und starb 1555 und Afra erweiterte dieses Testament 1560, sie verstarb 1566. Afra soll sich aus Gram über den Tod ihres Mannes von der Burg herab gestürzt haben und so das Leben genommen haben und sie soll auch an der gleichen Stelle am Fuße des Berges begraben sein. Nachdem die Ehe dieser beiden kinderlos geblieben war, war die Linie der Pienzenauer auf Schloss Wildenholzen zu Ende. Beide errichteten ein Testament, in dem sie äußerst großzügig ihre Grundholden, das sind die Bauern und Handwerker, die zu der Hofmark Wildenholzen gehörten, bedachten. Zur Verwaltung dieses Testamentes wurden staatliche Administratoren eingesetzt. Weil diese oft nach ihrem Gutdünken handelten und einige auch an sich selbst dachten, kam es häufig zu Streitigkeiten. Durch die Nachforschungen des damaligen Brucker Pfarrers Georg Stürzer kam etwas Klarheit in diese Sache und er hat somit den Stiftungsberechtigten zu ihrem Recht verholfen. Nahezu 400 Jahre lang erhielten die Menschen aus dieser Stiftung Geld oder auch Kleidung, endgültig aufgebraucht war es dann in der Zeit des 2.Weltkrieges, damals gab es zu Weihnachten zum allerletzten mal ein Paar Schuhe.